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Die Geschichte der Gemeinde Eggstätt

Mit einem Tauschgeschäft fing alles an...

Eggstätt in den 70ern mit Kirche
Historisches Foto von Eggstätt mit Egelsee

Der älteste schriftliche Nachweis über den damaligen Bestand von Eggstätt ist eine Urkunde des Erzbischofs Odalbert von Salzburg aus dem Jahre 925, die besagt, dass der Erzbischöfliche Lebensmann für seinen Besitz aus dem Isengau durch Tausch "Echistat" (Eggstätt) auf Lebenszeit zum Eigentum erhält. Für eine noch frühere Besiedlung sprechen das Wirken der irisch-schottischen Mönche in Zell und die altchristliche St. Georg-Kirche in Eggstätt, sowie die unmittelbare Nähe der Römerstraße. Schriftliche Beweise gibt es jedoch nicht. Zweifelslos durchstreiften aber nomadisierende Jäger und Fischer um die Zeit von 3200 v. Chr. unsere Gegend. Die ältesten Siedlungsnachweise aus dem Kreisgebiet Rosenheim stammen aus dem Jahre 2400 v. Chr. - Jungsteinzeit - und wurden in einer Kiesgrube an der Straße nach Eggstätt, etwa 250 Meter nördlich von Breitbrunn gefunden.
Die bereits erwähnte, von den Römern angelegte Straße von Salzburg nach Augsburg führte bei Straß durch das heutige Gemeindegebiet. Ein noch erhaltener Meilenstein, der über das Kloster Herrenchiemsee und Schalchen ins Heimatmuseum Traunstein kam, zeugt davon. Ein weiteres steinernes Denkmal, eine römische Grabtafel, befand sich in der heutigen Eggstätter Kirche. Die Tafel wurde Anfang des 19. Jahrhunderts nach München gebracht, wo sie 1944 bei einem Luftangriff zerstört wurde. Sie liefert unter anderem einen seltenen Hinweis über eine Pest im Jahre 172 n. Chr.

In der Teilungsurkunde 1255/1270 des Herzogs Ludwig II (1253 - 1294) von Bayern der Landesteile Ober- und Niederbayern ist "Ekksteten" (Eggstätt) als Oberbayerische Urbar erwähnt. Eine Urbar könnte man als Vorläufer der ersten Gemeinden ansehen (Herzoglicher Besitz). Im Rahmen der Gebietserwerbungen durch den Erzbischof von Salzburg im Jahre 1157/58 kommt Eggstätt mit den Ortsteilen Aufham (Ufheim), Bachham (Pachheim), Natzing (Nazzing), Weisham (Wisham) und Ober- und Unterulsham (Ulzheim) zum Erzstift Salzburg.
Aus der Grafschaft Wasserburg und der Herrschaft Hardemansberg entstand im 13. Jahrhundert des Landgericht Kling. Eggstätt gehörte seit dem 13. Jahrhundert zum herzoglichen bzw. kurfürstlichen Land- und Pflegegericht Kling und war Sitz eines Amtes das im wesentlichen das Gebiet der Urpfarrei Eggstätt umfasste. Dem Amt Eggstätt, vertreten durch einen Hauptmann, waren die Ortschaften Endorf, Mühldorf, Gollenshausen, Breitbrunn und Eggstätt (als Obmannschaft) zugeteilt. Eine genaue Beschreibung des Amtes Eggstätt ist aus dem Jahre 1585 bekannt. Mit Eggstätt als Obmannschaft waren folgende Ortsteile vereinigt: Langenbürgen, Eggstätt, Gattern, Haus, Kämpfenthal, Kürzing, Mosshappen, Natzing, Oberndorf, Preinersdorf, Straß, Weisham, Wöhr und Zell.

Schwere Leiden brachten die Jahre 1634 und 1649. Die Pest führte zu einem Massensterben und im Irfertgehölz bei Preinersdorf wurde ein sogenannter wilder Friedhof (Pestfriedhof) angelegt. Während des Schwedenkieges wurde die Bevölkerung nicht behelligt, da die Soldaten Pestgebiete mieden. Dafür führten die Kriegswirren von 1705 während des spanischen Erbfolgekrieges im Eggstätter Gebiet zu schweren Schäden. Während des österreichischen Erbfolgekrieges 1742 blieb unser Ort verschont.
Im Jahre 1808 entstand auf Grund des Gemeindeedikts vom 28.07.1808 durch die Vereinigung der alten Obmannschaft Eggstätt - von der einige Orte zu Breitbrunn kamen - mit dem nördlich anstoßenden Bachham (bestehend aus den Ortsteilen Aufham, Meisham und Oberulsham) der Steuderdistrikt Eggstätt.
Diese Steuerdistriktgemeinden waren die Vorläufer unserer heutigen politischen Gemeinden. Jedoch waren die Möglichkeiten der Selbstverwaltung noch sehr einschränkt. Die Zeit für eine straffere Staatsführung und ein einheitliches Steuersystem war gekommen und notwendig geworden. Erst des zweite Gemeindeedikt vom 17.05.1818 brachte die Geburtsstunde unserer heutigen politischen Gemeinden mit Selbstverwaltungsmöglichkeiten, die von frei gewählten Gemeindebevollmächtigen einem Gemeindesausschuss ausgeübt wurden. Gebietsmäßig entsprach die Gemeinde Eggstätt von 1818 den räumlichen Grenzen des Steuerbezirkes. Volle bürgerliche Freiheiten brachte aber erst ein Gesetz vom 04.06.1848 des unserem heutigen liberaldemokratischen Denken entspricht.
Das 1808 aufgelöste Pflegegericht Kling wurde zunächst mit dem Landgericht Trostberg vereinigt und die Gemeinde Eggstätt 1862 dem neu gebildeten Bezirkssamt Traunstein zugeteilt. Ab 010.1.1900 wurde unsere Gemeinde dem Bezirksamt Rosenheim unterstellt, der seit 1938 die Bezeichnung Landkreis trägt.

Schulhaltung ist in Eggstätt schon für das Jahr 1558 nachgewiesen. Bis 1837 diente das nördlich der Kirche befindliche, ehemalige Mesnergütl kontinuierlich als Schulhaus. 1817 wurde erstmals ein ausgebildeter Lehrer angestellt. Von 1837 bis 1878 wurde in einem neuerbauten Schulhaus unterrichtet. Der zweite Schulhausneubau, das heutige Rathaus, erfüllte bis 1966 seinen Zweck. Die 1966 bezogene gegenwärtige Schule war ab 1975 Grund- und Teilhauptschule, zu der seit 1976 eine Mehrzweckhalle gehört.

Die älteren Vereine sind der 1838 gegründete Krieger- und Soldatenverein und die 1872 gegründete Freiwillige Feuerwehr, obwohl es schon seit 1831 freiwillige Helfer gab, die mit einer Druckspritze bei Brandfällen halfen.

Seit 1985 führt die Gemeinde Eggstätt ein Gemeindewappen, das die Zeichen des Wappens der im 15. und 16. Jahrhundert zu Wasserburg und Umgebung sesshaften Familie der Eckstetter enthält. Diese "Eckstetter" gehörten als Bürger dem Rat der Innstadt an und erlangten im 16. Jahrhundert den Aufstieg in den niederen Adelsstand.
 

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